Vom Umgang mit Stärken und Schwächen bei der Jobsuche

Der Zeit- und Energieaufwand für die konsequente Beseitigung von Defiziten ist unverhältnismäßig hoch, unter Umständen sogar völlig wirkungslos. Die gleichen persönlichen Ressourcen entfalten auf den Ausbau vorhandener Stärken gerichtet, eine viel größere und nachhaltigere Wirkung.

Identifizieren Sie Ihre Stärken und Schwächen

Die Frage nach unseren persönlichen Stärken und Schwächen ist spontan oftmals schwierig zu beantworten. Wenn man sich jedoch einmal bewusst Zeit für eine gewisse Selbstreflexion nimmt, fallen einem sicherlich einige Punkte ein - dabei helfen folgende Fragen:

• Welche zwei Eigenschaften schätzt Ihr Chef besonders an Ihnen?
• Wofür haben Sie von Kollegen häufiger Komplimente erhalten?
• Wodurch heben Sie sich von anderen ab?
• Was mögen Ihre Freunde nicht so gerne an Ihnen?
• Welche Tätigkeiten machen Ihnen besonders Spaß?
• Wo konnten Sie bisher die größten Erfolge verbuchen?
• Wobei kommen Sie häufig an Ihre Grenzen?
• Wann haben Sie sich das letzte Mal über sich selbst geärgert und warum?
• Welche drei Worte beschreiben Sie am besten?

Die Frage nach Stärken und Schwächen im Einstellungsgespräch

Jeder Bewerber kennt sie, jeder Bewerber muss sich darauf vorbereiten: Die Frage nach Stärken und Schwächen. Mit dieser Frage möchten Personalern, die Persönlichkeit des Kandidaten besser einschätzen. Sie versuchen zu ermitteln, ob das individuelle Bewerberprofil zur ausgeschriebenen Stelle und zur Unternehmenskultur passt und ob Sie ehrlich und selbstreflektiert antworten.

Folgende Grundregeln sollten man bei der Antwort auf die Frage nach Stärken und Schwächen befolgen:

• ‍Souverän bleiben und nicht aus der Ruhe bringenlassen: Hierbei ist eine gute Vorbereitung essenziell. So kann man mit einer durchdachten Antwort punkten.
• Floskeln und Unstimmigkeiten vermeiden: Bei der Beschreibung von Stärken und Schwächen sollte man auf Individualität setzen. Personalern erkennen Standardantworten meist sofort.
• Ehrlich sein: Fragen sollte weder ausgewichen noch sollte versucht werden, mit falschen Angaben die Gunst des Personalers zu gewinnen. Stattdessen empfiehlt es sich, zwei bis drei Stärken und Schwächen wahrheitsgemäß darzustellen.
• Schwächen relativieren: Wörtern wie „manchmal“,„gelegentlich“ oder „vereinzelt“ helfen dabei, Schwächen zu entkräften und diese deutlich weniger wichtig erscheinen zu lassen.
• Keine berufsrelevanten Schwächen nennen: Auf die Erwähnung von Schwächen, die einen Kandidaten für eine Position disqualifizieren oder zumindest ungeeignet erscheinen lassen, sollte verzichtet werden.
• Stärken belegen: Bei der Erläuterung von Stärken sollte darauf geachtet werden, dass diese immer mit konkreten Beispielen untermauert werden.

Konzentrieren Sie sich auf Ihre Stärken

Statt Schwächen mit zusammengebissenen Zähnen zu bekämpfen, nutzen Sie die Energie, um Ihre Stärken auszubauen. Denn was wir gut können, geht uns leicht von der Hand – wir erledigen unsere Aufgaben beschwingter und mit besserer Laune. Wir bekommen positives Feedback und Anerkennung. Das sind wichtige Faktoren für psychische Stabilität und beruflichen Erfolg, basierend auf persönlichen Stärken.